JR: Hallo Michael, erstes Heimspiel als neuer verantwortlicher Coach und gleich mit 4:1 Toren gewonnen. Da kann man doch sehr zufrieden sein und von einer gelungenen Heimpremiere sprechen!?
MH: Hallo Jürgen, der Dreier war wichtig und die Jungs haben Ihn sich auch verdient. Zufrieden bin ich allerdings nur mit den letzten 10 Minuten der 1. HZ und mit der 2.HZ. Wie in der Vorwoche in Zell, haben wir es leider wieder nicht geschafft von Anfang an unser Potential auf den Platz zu bringen. Das müssen und werden wir ändern.
JR: Was machte am Samstag im Vergleich zum Spiel beim FC Zell deiner Meinung nach den Unterschied? Dass der Gegner am Samstag schwächer gewesen wäre als der FC Zell kann man doch ganz sicher nicht sagen!
MH: Nein sicher nicht. Ähnlich wie in Zell, trafen wir auf einen sehr engagierten Gegner, der uns mit seinem körperlichen Spiel unter Druck gesetzt hat. Der Unterschied war, dass wir uns zum richtigen Zeitpunkt (kurz vor Ende der 1.HZ) belohnt haben und mit ordentlich Selbstvertrauen aus der Pause kamen. Die Jungs haben alles umgesetzt, was wir in der Kabine besprochen haben. Mit jedem Tor wuchs das Selbstvertrauen.
JR: Personell kannst du derzeit nahezu aus dem Vollen schöpfen, was in der Vergangenheit nicht immer der Fall war. Da kommt es schon vor, dass hin und wieder ein Spieler auf die Bank muss, der es genauso verdient hätte von Beginn an zu spielen. Wie gehst du damit um?
MH: Da kann man vielleicht von einem Luxusproblem sprechen aber klar, einfach ist es nicht. Jeder arbeitet im Training daraufhin, am Wochenende im Kader zu stehen. Mehr als 18 Spieler nehme ich aber nicht mit und selbst dann werden 3 Spieler nicht zum Einsatz kommen. Wir haben das aber intern am ersten Tag angesprochen, wir werden rotieren und wir werden eng mit der Reserve zusammenarbeiten. Die Jungs wissen das und akzeptieren den Konkurrenzkampf. Lässt einer nach, stehen zwei Spieler bereit, um sich den Platz zu holen. So sollte es im Leistungssport auch sein. Dazu kommt, dass wir ein sehr gutes Klima innerhalb der Mannschaft haben, bedeutet sie gönnen es sich gegenseitig und respektieren die Leistung des Konkurrenten, das ist wirklich sehr wichtig.
JR: Du bist jetzt seit Mitte Januar drei bis viermal wöchentlich mit Mannschaft und Verein zusammen. Wie lautet dein erstes Fazit?
MH: Durchweg positiv. Mannschaft, Vereinsführung, Funktionäre, die Reserve und der enge Kontakt mit den Jugendmannschaften sind sehr wichtig, um die langfristig gesteckten Ziele erreichen zu können. Mein Trainerteam und ich fühlen uns sehr wohl. Es ist schön zu sehen, dass so viele Menschen (vom Kassierer bis zum Stadionsprecher) mit Herzblut bei der Sache sind.
JR: Nächsten Samstag wartet beim Tabellenführer eine hohe Hürde auf euch. Wie bereitet ihr euch darauf vor?
MH: Schlussendlich wächst man mit seinen Aufgaben. Wir freuen uns riesig auf das bevorstehende Spiel in Hausen, haben aber auch den nötigen Respekt vor dem Tabellenführer. Wir haben sicher weniger Druck als noch gegen Zell und Au-Wittnau und können frei aufspielen. Es wird spannend zu sehen, wie die Mannschaft damit umgeht. Fakt ist, aber auch dass wir in der Lage sind jeden Gegner zu schlagen und das werden wir auch versuchen.
JR: Was habt ihr euch nach einer etwas verkorksten Vorrunde bis Saisonschluss noch vorgenommen? Kann man noch hoch motiviert sein, wenn der Zug nach oben abgefahren erscheint und nach unten vermutlich nicht mehr all` zu viel zu befürchten ist?
MH: Ohne Ziele kein Erfolg. Natürlich mussten wir die gesteckten Ziele nach der Vorrunde etwas nach unten korrigieren, nichts destotrotz, unser Ziel ist es Platz 3 bis 5 zu erreichen. Zusätzlich darf die Mannschaft nach jedem Sieg ein Siegerfoto aufnehmen, welches wir einrahmen und in Ihre Kabine hängen. So haben sie ihre Erfolge stets vor Augen. Es wäre schön, könnten wir die Kabine bis zum Saisonende mit noch vielen Bildern etwas aufhübschen.
Kabinenfoto, entstanden nach dem 4:1 Sieg über SV Au-Wittnau