Die Sechzigerjahre mit Jubiläum

Saison 1960/1961

Punktgleich an der Tabellenspitze liegend beendeten die Teams des SV 08 Laufenburg und des VfR Horheim die B-Klassen Saison 1960/1961. Zur Ermittlung des Teilnehmers an der Aufstiegsrunde musste eine Entscheidungsspiel zwischen den beiden Mannschaften angesetzt werden, das vor rund 1500 Zuschauern am Tiengener Langenstein ausgetragen wurde.  Der SV 08 bezwang den VfR Horheim mit 3:1 Toren. In den anschließenden Aufstiegsspielen zur A-Klasse scheiterten die Schwarz-Weißen aber am FC Schönau (0:2 und 1:4) und dem FV Brombach (0:2).

Es folgten dann noch weitere 6 Jahre B-Klasse, ehe der SV 08 im Sommer 1967 den Sprung die A-Klasse schaffte. Weitere vier Jahre später spielten die Nullachter überbezirklich.

B-Klassenmeisterschaft 1961
nach 3:1 Finalsieg gegen VfR Horheim in Tiengen

Hintere Reihe von links
„Primel“ H. Albiez, Johann Scheible Sen., Manfred Baumgartner, Jim Hans-Joachim Gessat, Klaus Baier, (dahinter verdeckt Walter Grimm), Fleischer, E. Müller,
Vordere Reihe von links
Siegfried Schwab, Hans Rudigier, Rudolf Bierer, Siegfried Bliestle, Hans-Jürgen Rudzki, Ludwig Oeschger, Eduard Rudzki, Ernst Keller

 

Die Vorstandschaft 1965/1966

Vordere Reihe von links
Hans Kochanski (Jugendleiter), Rudzki (Spielausschuss), Harry Schröder (Trainer), Ernst Keller (Platzwart),

Mittlere Reihe von links
Wagner (Platzkassierer), Walter Grimm (Präsident) Sütterlin (Schriftführer), Deklerski (Platzkassierer)
Dietrich Renkawitz (Kassier) Rüdt (Platzkassierer)

Hinten von links
Peter Castell, (1. Vorstand), Wolfgang Rupp (TT-Abteilungsleiter)

 

1. Mannschaft 1966

Mit dieser neuen Mannschaft gelang dem SV 08 auf Anhieb der Aufstieg in die A-Klasse. Das Foto entstand 1966 in Binzgen anlässlich eine Freundschaftsspiels gegen den SV BW Murg, das man mit 6:3 Toren gewann.

Hintere Reihe von links:
Gerhard Keppler, Gerhard Rudigier, Rudolf Bierer, Rudolf Strasser, Siegfried Schwab, Gerd Oeschger, Hansjörg Rudzki, Trainer Hans Kochanski

Vordere Reihe von links: Jürgen Mutter, Klaus Rudigier, Georg Djuga, Karl Franz Eckmann

 

Saison 1966/67
B-Klassen-Meistermannschaft 1967 mit Aufstieg in die A-Klasse – Ausbau des Waldstadions

Hintere Reihe von links:
Walter Grimm (Präsident) Hans Hebenstreit (2. Vorstand), Gerhard Rudigier, Hans-Peter Schwarz, Gerd Oeschger, Paul Djuga, Hansjörg Rudzki, Peter Castell (1. Vorstand) Jürgen Mutter

Vordere Reihe von links:
Rudolf Bierer, Siegfried Schwab, Rudolf Kölble, Klaus Rudigier, Karl-Franz Eckmann, Gerhard Keppler

Umbau des Waldstadions 1966

Im Jahre 1966 wurde das 16 Jahre zuvor eingeweihte Waldstadion ausgebaut. Der tiefe, teils sumpfige Rasen war nicht mehr bespielbar. Nach starken Regenfällen, waren die beiden Strafräume nicht selten nahezu mit Wasser überflutet. Anstelle des Rasenspielfeldes trat ein so genannter Tennenplatz mit Flutlichtanlage. Für die damalige Zeit sicher die richtige Entscheidung. Noch im gleichen Jahr wurde mit dem Bau des Vereinsheims begonnen.

Überwiegend in Eigenleistung wurde das Sportheim hochgezogen. Das zunächst 1stöckig geplante Gebäude wurde kurzfristig um ein weiters Stockwerk erhöht.

Die Einweihung der umgebauten Sportanlage erfolgte im Jahr 1967, in dem nach Fertigstellung der Anlage auch kein geringerer als Weltmeister und Ehrenspielführer der Deutschen Nationalmannschaft, Fritz Walter, damals Coach des Regionalligisten SV Alsenborn, dem SV 08 einen Besuch abstattete. 1000 Zuschauer hatte die Begegnung des SV 08 gegen die Profis des SV Alsenborn, die die Gäste mit 6:1 Toren für sich entschieden, ins Waldstadion gelockt.

1968 war das Jahr des 60-jährigen Jubiläums

Mit einem riesigen Jubiläumsprogramm und wiederum einem Festzelt auf dem Rappenstein vom 6. bis zum 14. Juli trat der SV 08 auf sportlichem und kulturellem Gebiet an die Öffentlichkeit. Als Beispiele seien erwähnt: die Spiele der ersten Mannschaft gegen FV Lörrach (1. Amateurliga Südbaden) und Ebingen (Schwar­zwald-Bodenseeliga), der Boxvergleichskampf Südbaden gegen eine Oberrhein-Auswahl, der Schau- und Tanzabend mit Hazy Osterwald, der große Bunte Abend unter dem Motto: „Zu Gast in Laufenburg“ mit Otto Höpfner, Fred Bertels­mann, Margit Sponheimer, Roy Etzel und vielen anderen sowie der Tanzabend mit dem Hochrhein-Tanzorchester.

Trotz aller Attraktivität dieses Programms und trotz bester Absichten des Veran­stalters wurde dieses Jubiläum jedoch leider zu einem finanziellen Minusge­schäft, das dem SV 08 noch lange Jahre zu schaffen machen sollte.

Ausgerechnet in diesem Jubiläumsjahr verstarben leider die beiden unverges­senen und hoch verdienten Mitbegründer und Ehrenmitglieder des SV 08 Ehrenpräsident Karl Albert Zürny und Viktor Vogelbacher.

Seit dem Aufstieg in die A-Klasse im Jahre 1967 liegen die besonderen Schwer- und Höhepunkte des SV 08 eindeutig auf sportlichem Gebiet. Aus diesem Grun­de wurden gerade diese Jahre so ausführlich geschildert.

Walter Grimm erwähnte in seinem Grußwort die Anwartschaft zur 2. Amateurliga. Nur noch ein Punkt beim Tabellenletzten war nötig,
um den Aufstieg pünktlich zum Jubiläum zu realisieren. Was dann in Jestetten passierte lesen Sie im nächsten Abschnitt …

 

Die denkwürdige Saison 1967/68 …
oder auch „Der schwarze Sonntag von Jestetten“

Bereits im ersten Jahr seiner erneuten Zugehörigkeit zur A-Klasse Oberrhein machte der SV 08 Laufenburg Furore: Am zweitletzten Spieltag der Runde konnte er an der Spitze liegend im Heimspiel vor nahezu 3.000 Zu­schauern seinen härtesten Rivalen, den VfR Rheinfelden, in einem denkwürdigen Spiel 2 :1 schlagen.

Das bedeutete, dass man am letzten Spieltag beim feststehen­den Absteiger SV Jestetten nur noch ein Unentschieden, also ein einziges Pünkt­chen hätte holen müssen. Tabellenzweiter und Erzrivale VfR Rheinfelden dagegen musste auf alle Fälle in Horheim gewinnen, um im Falle einer Niederlage des SV 08 in Jestetten punktgleich zu werden, und damit ein Entscheidungsspiel zu erzwin­gen.

Und hier das Ergebnis dieses Fußballkrimis: Der VfR Rheinfelden gewann in Hor­heim 1: 0. Der SV 08 war an diesem Spieltag von allen guten Geistern verlassen und verlor an jenem berühmten „stürmischen schwarzen Sonntag von Jestetten“ überraschend mit 1:2 Toren.

Übergroß war die Enttäuschung über den Verlust der so greifbaren Meisterschaft und damit des Aufstiegs. Ein Entscheidungsspiel gegen den VfR Rheinfelden wurde erforderlich und das fand am 03. Juli 1968, drei Tage vor Beginn der Festlichkeiten des 60jährigen Jubiläums, vor 4500 Zuschauern in Waldshut statt.

Foto: Gerhard Rudigier im Endspiel gegen den VfR Rheinfelden am 03.07.1968 vor rund 4.500 Zuschauern auf neutralem Platz in Waldshut

Die Spieler des VfR Rheinfelden, die mit dem „schwarzen Sonntag von Jestetten“ nicht gerechnet hatten, befanden sich schon in Urlaub und mussten zum Teil mit dem Flugzeug aus Mallorca zurückgeholt werden. Ein Aufwand der sich lohnen sollte, denn der VfR gewann das Spiel mit 0:4 Toren und stieg in die 2. Amateurliga auf. Dem SV 08  blieb wieder einmal lediglich die Vizemeisterschaft. Dennoch ein schöner Erfolg im ersten Jahr der Zugehörigkeit zur A-Klasse.

„Ach, was waren das schon damals aufregende und Nerven zerreißende Spieltage für alle Laufenburger Fußballfreunde“, so Chronist Dietrich Renkawitz in seinen Aufzeichnungen. Die nächsten beiden Jahre in der A-Klasse also 1968/69 und 1969/70 brachten dann jeweils den dritten Tabellenplatz, bevor es im vierten Anlauf endlich mit dem Aufstieg in die 2. Amateurliga klappen sollte.

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