Eindrücke vom Hochrheinderby

Ein hochklassiges Spiel war es sicherlich nicht, was die knapp 600 Zuschauer von den beiden Hochrheinteams am Freitagabend geboten bekommen haben. An Spannung aber war die intensive, teils sehr hektisch und umkämpft geführte Begegnung kaum zu überbieten. Je 5 Gelbe Karten, zweimal Gelb-Rot gegen die Gastgeber und eine Rote Karte gegen einen durchaus selbstbewusst  aufspielenden VfB Waldshut sprechen eine deutliche Sprache, was die Intensität dieses Derbys betrifft.

Die Gäste traten im Waldstadion keineswegs so auf, wie man es aufgrund der Ergebnisse aus den bisherigen drei Spielen mit nur einem Punktgewinn hätte erwarten können. Von Beginn an boten sie den noch ungeschlagenen Nullachtern Paroli und hatten im ersten Spielabschnitt sogar die größeren Spielanteile. Dass die Gäste nicht in Führung gingen, war einerseits ihrer eigenen Abschlussschwäche vor dem Tor, andererseits aber auch einmal mehr einem überragenden Torhüter Fatih Er zu verdanken.

Die ohnehin schon personell geschwächten Platzherren mussten dann schon nach wenigen Minuten verletzungsbedingt wechseln. Für Jonas Gläsemann der einen Schlag am Knöchel hinnehmen musste,  kam schon nach 12 Spielminuten Ionatan-Rares Baldean ins Spiel.

Aber auch die Platzherren hatten ihr Möglichketen. Als Ionatan Baldean allein auf Torhüter Cihan Ceylan zulief, entschloss sich Baldean die Kugel elegant über dem Torwart zu heben. Der war jedoch auf der Hut, machte sich lang und fischte den Ball aus der Luft. Dann setzte sich Klejdi Zenelak im Mittelfeld durch, umspielte noch zwei Gegenspieler und brachte sich rund 18 Meter vor dem Tor in gute Schussposition. Torhüter Ceylan parierte erneut bravourös und entschärfte den platzierten und hart geschossenen Ball halbhoch aus der Ecke. Mit einem leichten Chancenplus der Gäste ging es in die Pause.

Nach dem Wechsel bot sich den Gästen erneut die Chance zur Führung. Fatih Er lenkte einen Schuss von Kizilay sensationell noch mit den Fingerspitzen übers Tor.  Wieder bewahrte er sein Team vor einem Rückstand. Wenig später war es der unermüdliche Sandro Knab der im Strafraum in letzter Sekunde einen Ball blockte und somit eine weitere Chance der Gäste vereitelte.

Nun wurde es  zunehmend hektischer auf den Platz. Als Nexhet Gusturanaj den stark spielenden Daniel Langendorf zweimal an einem Gegenstoß hinderte und ihn schließlich von den Beinen holte, musste dieser mit Gelb-Rot vorzeitig vom Platz. Nach einer Beleidigung wurde später aus Gelb-Rot eine Rote Karte.

Dann sah der mit Gelb verwarnte Simon Hilpert nach einem harmlosen Foul an der Seitenlinie Gelb-Rot und kurze Zeit später zog Schiedsrichter Wursthorn dann auch Gelb-Rot gegen Paul Mendy, der nach seiner Auswechslung wohl nochmals das Spielfeld betreten hatte.

Was nun in Unterzahl spielend folgte, war die stärkste Phase der Nullachter, die nun nach vorne deutlich gefährlicher auftraten. Sandro Knab, eben noch mit Defensivaufgaben beschäftigt, setzte sich in der 72. Spielminute auf der rechten Seite durch und drängte nach innen in die gegnerische Box. Dort zirkelte er dem Ball präzise zur 1:0 Führung ins lange Eck. Ein Tor das die Zuschauer, die lange auf den ersten Treffer warten mussten, mehr als entschädigt hatte.

Den Gästen war nun deutlich anzumerken, dass ihnen nach intensivem Spiel die Kräfte ausgingen. Sie versuchten zwar nochmals alles um evtl. doch noch den Ausgleich zu erzielen, die in Unterzahl agierenden Nullachter hielten nun aber vehement dagegen und kamen ihrerseits zu weiteren Möglichkeiten. Eine davon führte dann in der Nachspielzeit zur endgültigen Entscheidung. Bujar Halili hatte den Ball Ionatan-Rares Baldean aufgelegt, der Ceylan keine Chance ließ und zum 2:0 einnetzte.

Die Nullachter, die in diesem Derby ohne Eduard Nowak, Moritz Hackenberger, Luca Malzacher, Luca Schmidt, Benedikt Illmann und Timo Oeschger auskommen mussten, bleiben auch im vierten Spiel ohne Punktverlust hatten aber in so mancher Szene auch Glück, dass die Begegnung nicht zugunsten des Aufsteigers gelaufen ist.

Zeit, dass ein paar Urlauber zurückkehren. Personell könnte es sonst langsam sehr eng werden.

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