Als die Offensivleute Angelo Armenio, Sandro D`Accurso und Emanuel Esser den Verein im Sommer vergangenen Jahres verließen und darüber hinaus Bujar Halili in der Vorbereitung einen Kreuzbandriss erlitt, der ihn zu einer Monate lang andauernden Pause zwingt, hatte man sich, nicht nur im Umfeld des SV 08, schon gefragt, wie die Mannschaft diese Abgänge wohl verkraften würde. Immerhin hatte es die „Torfabrik“ in den zwei Corona-Spielzeiten in 25 Begegnungen auf 72 Tore gebracht.
Foto: Jürgen Rudigier
Aktuell steht mit einem Durchschnitt von 21,6 Jahren ein sehr junges Team auf dem Feld. Für die Verjüngung der Mannschaft sorgten 10 A-Jugendspieler, von denen mit Paul Denz, Luca Malzacher, Mika Schmidt, Benedikt Illmann und Tim Oeschger fünf dieser Nachwuchsspieler bereits mindestens in vier von sechs Saisonspielen auf dem Platz standen und auf deren Konto beachtliche sieben der 19 erzielten Tore gehen.
Nun stehen nach 6 absolvierten Saisonspielen 12 Punkte auf dem Konto des SV 08 und keine Mannschaft der Liga hat nach dem ersten Drittel der Vorrunde mehr Tore erzielt als der SV 08. 19 mal haben die Nullachter schon getroffen, im Durchschnitt mehr als dreimal pro Spiel.
Dabei konnte Cheftrainer Michael Wasmer noch kein einziges Mal aus dem kompletten Kader schöpfen. Lediglich Sebastian Flaig, Elias Willmann, Mike Heyde, Luca Malzacher und Jonas Gläsemann konnten wenigstens fünf der sechs bisher ausgetragenen Spiele bestreiten. Torjäger Sandro Knab kommt auf lediglich drei Einsätze, führt aber die Liste der besten Torschützen zusammen mit Jonas Gläsemann und Benedikt Illmann dennoch mit je vier erzielten Toren an. Luca Schmidt, vor Corona einer der Leistungsträger, ist nach wie vor angeschlagen und kommt bisher lediglich auf einen Landesliga- und einen Pokaleinsatz.
Trotz aller Widrigkeiten hat die Mannschaft derzeit eine sehr positive Zwischenbilanz vorzuweisen. Das ist ganz sicher mit ein Verdienst der hoch motivierten Nachwuchsspieler, die sich in ihrem ersten Aktivjahr überraschend gut integriert haben, ganz besonders aber sicher auch ein Verdienst eines gut funktionierenden Trainerteams, namentlich Chefcoach Michael Wasmer, Co- und Fitness Trainer Yannick Matthes sowie TW Trainer Raffaele Cella, die in ihren unterschiedlichen Aufgaben bislang stets das bestmöglichste aus der Mannschaft herausgeholt haben. Nicht zu vergessen die geschätzte Arbeit des langjährigen Betreuers Klaus Bächle, der Spielern wie Trainern wertvolle organisatorische Aufgaben abnimmt.
Das Trainer und Betreuerteam Team hinter der Mannschaft
Erster Vorstand Johann Scheible sieht in dem trotz zunächst noch unklarer Coronalage, sehr frühen Trainingsbeginn einen nicht unwesentlichen Faktor für den derzeitigen Erfolg des Teams. Ohne eine sichere Perspektive auf einen Neustart sei die frühe Trainingsaufnahme nicht selbstverständlich gewesen. Die Mannschaft, so Michael Wasmer, sei „mental sehr stark“. Auch wenn es mal spielerisch nicht nach Wunsch läuft (siehe Wittlingen) ist das Team aufgrund seiner konditionell starken Verfassung bis zur Schlussminute stets in der Lage das Spiel noch zu drehen. Sicher auch ein Verdienst des Co- und Fitnesstrainers Yannick Matthes.
Bisher ist es der Mannschaft also sehr gut gelungen, allen Widrigkeiten zu trotzen und sollte es den Trainern mal möglich sein, alle Ressourcen zur Verfügung zu haben, könnte es eine Saison werden, die man zu Beginn nicht unbedingt erwarten durfte. Doch der Kader ist klein und frei von Verletzungen verläuft eine Saison nur selten. Mit dem Abgang von Sebastian Flaig (Studium), der künftig in der Abwehrreihe fehlen wird, steht das Trainerteam also bereits wieder vor der nächsten Herausforderung.
Ionatan-Rares Baldean (ganz links) könnte am Samstag zu seinem zweiten Einsatz kommen
Auch am Samstag in Ballrechten -Dottingen wird wieder die Kreativität des Chef-Trainers gefragt sein. Kapitän Felix Zölle fehlt aus privaten Gründen, Eduard Nowak, Sandro Knab und Sebastian Flaig sind angeschlagen und fallen womöglich ebenfalls aus. Immerhin vergrößert sich der Kader ab sofort mit Ionatan-Rares Baldean, dessen Freigabe nun endlich aus Rumänien eingetroffen ist.
Man darf also gespannt sein, wie sich noch alles entwickeln wird bei den Nullachtern, die nach dem ersten Vorrundendrittel 12 Punkte geholt und ihren Fans jetzt schon viel Freude bereitet haben.