Vom Traum der Amateurvereine sich für den DFB Pokal zu qualifizieren

Nullachter zu Gast beim dreifachen Pokalsieger FC Teningen 

Nicht nur für Proficlubs hat der Pokalwettbewerb seinen ganz besonderen Reiz. Auch auf Amateurebene bietet der Verbandspokal Vereinen immer wieder die Chance gegen höherklassige Teams zu spielen und sich im Optimalfall sogar für den DFB Pokal zu qualifizieren.

In der Vergangenheit waren es neben dem Topfavoriten, dem Regionalligisten Bahlinger SC, vorwiegend Oberliga- und Verbandsligavereine, die das Südbadische Pokal-Finale erreichten. Zweimal in Folge gelang dies zuletzt dem SV Oberachern, der sich dann auch in den Finalspielen durchsetzen konnte und somit in den Genuss kam, in Runde 1 des DFB Pokals gegen namhafte Proficlubs antreten zu dürfen. Im vergangenen Jahr war es die Borussia aus Mönchengladbach, die sich gegen Oberachern mit 9:1 Toren durchgesetzt hatte. Eine Niederlage die angesichts einer stattlichen Antrittsprämie in Höhe von gut 200.000,- Euro sicher leicht zu verschmerzen war. Am kommenden Sonntag ist es der Sportclub Freiburg, der auf den SV Oberachern trifft. Eine Begegnung, die sicher wieder 15.000 bis 20.000 Zuschauer ins Dreisamstadion locken wird.

Von so einem Finale darf der Hauptkassierer des SV 08 allenfalls träumen. Doch immerhin haben die Schwarz-Weißen in der Vergangenheit einmal das Viertelfinale und einmal das Achtelfinale erreicht. Beide Spiele verbleiben in bester Erinnerung. 1998 beim 2:3 zwang man den späteren Pokalsieger FC Denzlingen (VL) in die Verlängerung und vor zwei Jahren stellten die Nullachter um ein Haar dem Oberligisten Freiburger FC ein Bein, der sich den Einzug ins Viertelfinale ebenfalls erst in der Verlängerung verdienen musste.

Auch Trainer der Amateurclubs haben sinnvollerweise wie die Trainer der Profs die Angewohnheit, nicht im Konjunktiv, sondern von Spiel zu Spiel zu denken. Als Fan sei es aber mal erlaubt auch etwas weiter in die Pokal-Zukunft zu blicken. Auch wenn ein Finale für die Nullachter realistisch betrachtet weiter nur ein Traum bleiben wird, könnte es im laufenden Wettbewerb durchaus passieren, dass sie zum zweiten Male in ihrer Vereinsgeschichte ein Viertelfinale erreichen.

Zugegebenermaßen steht der SV 08 am kommenden Mittwoch in Teningen beim dreifachen Pokalsieger (2000, 2004 und 2011) und letztjährigem Verbandsligadritten vor einer hohen Hürde, die durch mögliche Personalsorgen aufgrund der weiten Anfahrt mit früher Anstoßzeit noch ein Stück höher erscheint. Doch Überraschungen sind im Pokal bekanntlich keine Seltenheit und die Nullachter besiegt man sicher nicht nur mal so im Vorbeigehen.

Der Sieger der Partie am Mittwochabend zieht jedenfalls ins Achtelfinale ein und genießt dort grundsätzlich Heimrecht, es sei denn ein Team auf Bezirksebene setzt sich in Runde 2 durch. Die Hürde im Achtelfinale wäre im Falle eines Überraschungssieges am Mittwochabend dann bei allem Respekt nicht ganz so hoch wie in Teningen, denn der Gegner im Achtelfinale wäre dann mit dem Sieger der Begegnung FC RW Salem (Bezirksliga) gegen FC Öhningen-Gaienhofen (Landesliga-Aufsteiger) wieder ein Team auf Augenhöhe.

Viertelfinale das wäre doch mal wieder was! Ein großer Gegner wäre sehr wahrscheinlich. Als Fan darf man träumen, Trainer denken von Spiel zu Spiel. Das sagen sie wenigstens. Doch auch Trainer, da bin ich mir sicher, haben ihre Träume, genau so wie die Hauptkassierer.

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