Ganz ohne personelle Sorgen konnten die Nullachter das Spiel nicht angehen. Neben dem gesperrten Torjäger Sandro D`Accurso musste Coach Michael Hagmann auch auf die verletzten Fatih Er, Felix Zölle und Angelo Armenio verzichten. Bujar Halili saß angeschlagen auf den Bank und Moritz Hackenberger war von seinen Freunden zum Junggesellenabschied entführt worden. So war der Coach gezwungen, die Abwehr neu zu formieren. Um es vorweg zu nehmen, Jan Wiedmann im Tor, Simon Hilpert im Zentrum, Yannis De Cassan und Eduard Nowak erfüllten ihr Aufgabe zur besten Zufriedenheit.
Die Nullachter ergriffen von Beginn an die Initiative. Das Spiel rollte zunächst nur in eine Richtung. Nach 17 Spielminuten zappelte der Ball im Netz, als Jonas Gläsemann über die rechte Seite in den Strafraum drängte und die Kugel unhaltbar für den starken Gästetorhüter Oliver Niegot ins lange Eck beförderte. Für Jonas Gläsemann war es sein 9. Saisontor. Nun schien es nur eine Frage der Zeit bis der zweite vorentscheidende Treffer fallen würde. 30 Minuten lang dominierten die Gastgeber das Spiel und ließen die Kugel zweitweise gefällig durch die eigenen Reihen laufen. Doch im Strafraum agierte man in zahlreich aussichtsreichen Situation zu zögerlich und verpasste mehrfach den Abschluss.
Aber die Gäste hatten es auch ihrem starken Torhüter Niegot zu verdanken, der seine Mannschaft mit tollen Reflexen im Spiel hielt. Zunächst war es Jonas Gläsemann, der alleine vor dem Torhüter stehend scheiterte, später war es Emanuel Esser, der in einer weiteren Eins gegen Eins Situation gegen Niegot den Kürzeren zog. Und so kam es, dass der Gegner in den letzten 15 Minuten der ersten Halbzeit immer besser in Spiel kam und zweimal gefährlich im Strafraum auftauchte. Es blieb aber bei der 1:o Führung, mit der die Nullachter in die Kabine gingen.
Nach dem Seitenwechsel waren die Platzherren weiterhin spielbestimmend, doch was den Abschluss im Strafraum betrifft, änderte sich nicht sehr viel. Die überragenden Sandro Knab und Luca Schmidt eroberten im Mittelfeld viele Bälle und leiteten so immer wieder gefährliche Vorstöße ein, doch im Strafraum mangelte es entweder an Entschlossenheit oder Oliver Niegot war zur Stelle und vereitelte das längst fällige 2:o. So auch in der dritten Eins gegen Eins Situation des Spiels, als Niegot bei Sandro Knab`s Großchance wiederum als Sieger hervorging.
Und wieder war es die letzte viertel Stunde in der die aufopferungsvoll kämpfenden Gäste im Strafraum der Nullachter nochmals für Gefahr sorgten. Jan Wiedmann musste sich zweimal strecken. Aber nach so viel vergebenen Möglichkeiten passierte dann doch genau das, was irgendwie schon abzusehen war. Die Gäste nutzten eine Unaufmerksamkeit zum nicht einmal unverdienten 1:1 Ausgleich. 15 Minuten waren noch zu spielen. Die Nullachter bäumten sich nochmals auf, doch so recht glaubten die einheimischen Fans nicht mehr an einen Sieg.
Vier Minuten Nachspielzeit hatte Schiedsrichter Oskar Lorenz angezeigt. Weitestgehend hatte man sich mit dem Unentschieden schon abgefunden. Nur einer wollte sich angesichts des am Donnerstag bevorstehenden Hochrheinderbys nicht mit dem einen Punkt zufrieden geben. Der eingewechselte Mika Schmidt fasste sich an der Strafraumgrenze ein Herz, hielt einfach drauf und traf durch die vielbeinige Abwehr hindurch unten links. Oliver Niegot, dem die Sicht versperrt war, zeigte keine Reaktion. Großer Jubel bei den Platzherren, tiefe Enttäuschung bei den Gästen.
Die Nullachter sichern sich in der Nachspielzeit den Dreier und sind wieder im Rennen um Platz 2. Am Donnerstagabend findet im Waldstadion der Hochrhein-Klassiker statt.
Jan Wiedmann beim warm up
Til Lindemann nach langer Verletzungspause wieder im Training
Unter den Zuschauern
Zuletzt wieder öfter im Waldstadion anzutreffen
Roland Hebenstreit, Aktivspieler 1. Mannschaft in den Siebzigerjahren
Stand auch im Meisterteam 1973 (Aufstieg in die 1. Amateurliga Südbaden)
Fatos Polat mit Sohn Deniz, dem wohl jüngsten SV 08 Fan