Michael Hagmann will als Vorstand Sport noch so manche in der Schublade liegende Idee umsetzen – Fokus ist aktuell aber darauf gerichtet die Trainer-Nachfolge zu regeln

Eine Woche nach seiner Bekanntgabe, im Sommer 2026 den Posten des Chef-Trainers gegen den Posten des Vorstands Sport einzutauschen, stellt sich Michael Hagmann den Fragen der Homepage-Redaktion.

JR: Vergangenen Donnerstag hast du deine Mannschaft und die Presse davon unterrichtet, dass du zum Saisonende das Traineramt zur Verfügung stellen und dafür das Amt des Vorstands Sport übernehmen wirst. Wie hat die Mannschaft deine Entscheidung aufgenommen?
MH: Es ist immer schöner seinen Abschied bekannt zu geben, wenn es sportlich gut läuft, aus Sicht des Trainers. Aus der Perspektive der Spieler ist es genau umgekehrt, insofern sind die Spieler natürlich nicht happy gewesen aber alle können es auf Grund meiner familiären und beruflichen Situation verstehen.

JR: Du hättest sagen können „Es war schön, Schluss, das war`s! Doch du hast dich, und dafür ist dir der Verein sicher dankbar, entschlossen, ab Sommer das sehr anspruchsvolle Amt des Vorstands Sport zu bekleiden. Was treibt dich an, diesen nun schon seit längerer Zeit vakanten Posten zu übernehmen?
MH: Als ich zum SV 08 gekommen bin, war vieles bereits auf einem guten Weg – doch es gab ebenso Bereiche, in denen wir noch großes Potenzial hatten. Gemeinsam haben wir in den vergangenen Jahren sowohl auf als auch neben dem Platz enorm viel bewegt und zahlreiche Prozesse verbessert.

Um jedoch den nächsten Schritt zu machen und die vielen Ideen, die noch in der Schublade liegen, wirklich umzusetzen, braucht es vor allem eines: Zeit. Parallel zum Traineramt ist es mir schlicht nicht möglich, all das in der Intensität und Sorgfalt voranzutreiben, wie ich es mir wünsche.

Wir haben noch viel Arbeit vor uns – und genau das motiviert mich. Ich freue mich sehr darauf, künftig als Vorstand Sport meinen Beitrag zu leisten, diese Ideen in die Realität zu bringen und den begonnenen Weg unseres Vereins konsequent weiterzuführen.

JR: Sicher hast du dir bereits intensiv Gedanken über dein künftiges Aufgabengebiet gemacht. Als Vorstand Sport wirst du dich vermutlich nicht ausschließlich um die Belange der 1. Mannschafft kümmern. Was hast du dir in deinem neuen Aufgabengebiet vorgenommen?
MH: In erster Linie geht es darum, die bereits geplanten Konzepte konsequent umzusetzen. Zu Beginn liegt der Fokus natürlich auf der 1. Mannschaft. Unser Ziel ist es, dem neuen Trainerteam, dem gesamten Staff und den Spielern Rahmenbedingungen zu bieten, die ein Arbeiten auf Verbandsliga-Niveau ermöglichen. Wir orientieren uns dabei an einem klaren Leitsatz: so gut wie möglich und so professionell wie möglich.

Gleichzeitig umfasst das Amt des Vorstand Sport selbstverständlich weit mehr als nur die Belange der 1. Mannschaft. Mein Aufgabenfeld erstreckt sich auf alle sportlichen Bereiche des Vereins. Es geht darum, bestehende Strukturen weiter zu verbessern, das erreichte Niveau zu sichern und gezielt weiterzuentwickeln.

Ein wesentliches Ziel ist es, für alle Spieler – unabhängig von ihrer Mannschaftszugehörigkeit – die bestmöglichen Bedingungen zu schaffen, um sich sportlich optimal zu entfalten. Ein weiterer zentraler Punkt ist die Integration unserer Jugendspieler in den Aktivbereich, um die langfristige Entwicklung des Vereins nachhaltig zu stärken und unseren eigenen Nachwuchs systematisch heranzuführen.

JR: Zunächst gilt es aber erst einmal eine große Lücke zu schließen. Du hast verlauten lassen, dass du dich selbst um deine Nachfolge kümmern wirst. Nach welchen Kriterien gehst du da vor? Was muss der*die künftige Trainer*in nach deiner Vorstellung mitbringen? Oder gibt es etwa schon Interessierte?
MH: Es ist eine spannende Aufgabe, an der Suche nach meinem Nachfolger mitzuwirken. Ich kenne die Mannschaft sehr gut und weiß, wie die Jungs ticken – dieses Hintergrundwissen hilft dabei, den passenden Trainer zu finden. Entscheidend ist jedoch nicht, dass der neue Trainer „mein“ Profil widerspiegelt, sondern dass er zur Mannschaft passt und unsere Vereinswerte teilt. Das ist für uns das wichtigste Kriterium.

Die Erfahrung im überregionalen Fußball spielt dabei eine untergeordnete Rolle. Ich selbst kam aus der Bezirksliga – und trotzdem hat es hervorragend funktioniert. Viel wichtiger ist, dass der Trainer fachlich klar aufgestellt ist und menschlich zur Gruppe passt. Wir haben die Mannschaft eng in den Prozess eingebunden und von den Spielern erfahren, welche Erwartungen sie an den neuen Trainer haben.

Der*Die künftige Trainer*in sollte:

  • mit der Mannschaft auf einer Wellenlänge sein,
  • eine klare Spielidee haben und diese vermitteln können,
  • eine Mannschaft führen können und einige Jahre Erfahrung im Geschäft mitbringen,
  • idealerweise Kompetenzen im Bereich Videoanalyse besitzen,
  • und natürlich unsere identitätsstiftenden Werte leben.

Ob der Kandidat zuvor in der Kreisliga A, Bezirksliga oder höher gearbeitet hat, ist daher nicht das ausschlaggebende Kriterium. Auch Lizenzen sind für uns kein zwingendes Einstellungskriterium. Entscheidend ist, dass Persönlichkeit, Arbeitsweise und Philosophie zum Team und zum SV 08 passen.

Aktuell befindet sich die Trainersuche mitten in der heißen Phase. Wir sammeln derzeit alle Namen, die in unser Anforderungsprofil passen könnten. Im zweiten Schritt werden wir die Auswahl auf drei Kandidaten eingrenzen und anschließend in die finalen Gespräche gehen.

Und ganz wichtig: Wer sich berufen fühlt oder richtig Lust hat, sich dieser Aufgabe zu stellen, darf sich jederzeit sehr gerne melden. Wir freuen uns über jede Kontaktaufnahme und schauen uns jeden Kandidaten seriös und offen an.

Anmerkung Homepage-Redaktion: Unser Adresse lautet info@sv-08.de

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