Als Landesliga-Vizemeister waren die Nullachter im Sommer in die Verbandsliga aufgestiegen. Bedingt durch die Relegationsspiele die nach Rundenschluss noch absolviert werden mussten, war die Sommerpause sehr kurz ausgefallen.
Es hat lange gedauert. Aber nach 14 Jahren Landesliga, 6 Jahren Bezirksliga und dem knappen Scheitern im vergangenen Jahr war es zum Saisonende soweit. Der SV 08 konnte sich diesmal durchsetzen und ist seit Sommer 2025 zum vierten Male in seiner Vereinsgeschichte wieder im Südbadischen Amateurfußball-Oberhaus vertreten.
Vier Spielzeiten hielten sich die Nullachter nach ihrem ersten Aufstieg 1992 in der höheren Spielklasse. Nach dem kurzen, einjährigen Verbandsliga-Gastspiel in der Saison 1999/2000 waren es nach dem Aufstieg im Jahr 2002 immerhin nochmals drei Verbandsliga-Spielzeiten mit SV 08 Beteiligung.
Was konnte man und was kann man vom diesjährigen Aufsteiger, dem derzeit einzigen Hochrhein-Club in der Verbandsliga, erwarten? Vorstandschaft, Trainer und Team aber auch das Vereinsumfeld, schienen sich vor Rundenstart in ihrer Zielsetzung weitestgehend einig zu sein. Im Waldstadion soll den Zuschauern auch in der Saison 2026/2027 noch Verbandsliga-Fußball geboten werden. Übereinstimmend lautete das Ziel also Klassenerhalt.
Doch zwischenzeitlich, da die Vorrunde mit dem nächsten Spiel bereits in die zweite Halbzeit geht und der Aufsteiger in der Tabelle mit 13 Punkten auf Platz 5 rangiert, vermittelt die Mannschaft keinesfalls den Eindruck, als müsse sie sich Sorgen um den Ligaverbleib machen. In den sieben absolvierten Spielen war das junge SV 08 Team bislang jedenfalls keinem Gegner chancenlos unterlegen.
Die bisher einzigen Niederlagen gegen den FC Teningen (1:0) und SF Elzach-Yach (2:1) fallen in die Kategorie „äußerst unglücklich“, denn in beiden Spielen waren die Schwarz-Weißen keineswegs das schlechtere Team. Und neben dem guten Saisonstart schaffte die Mannschaft etwas, was die Nullachter bisher noch nie geschafft haben. Sie überwintert im SBFV Rothaus Pokalwettbewerb und wartet nun gespannt auf die noch nicht terminierte Auslosung der Viertelfinalspiele.
Dass die Mannschaft nach den ersten sieben Spielen viermal als Sieger vom Platz gehen würde, hätte wohl niemand vorhergesagt.
Viertes Siegerfoto nach dem 3:0 Erfolg gegen SC Lahr
Die Jungs überraschen von Woche zu Woche mit guten Ergebnissen und haben zum jetzigen Zeitpunkt alle Erwartungen übertroffen. Das Team, obwohl gegenüber dem Vorjahr personell nur punktuell verändert, spielt einen attraktive Fußball und scheint an der höheren Liga gewachsen zu sein. Auffallend ist, dass der Kader sehr ausgeglichen und die Mannschaft dadurch in der Lage ist, auch mal den Ausfall des einen oder anderen „Stammspielers“ zu ersetzen. Vor allem die Offensive erforderte es, dass gelegentlich Spieler, die eigentlich einen Platz in der Startelf verdient hätten, zunächst auch mal mit der Bank vorlieb nehmen müssen. Wie sagte es dieser Tage Neuzugang Marco Hanser, zweifacher Torschütze beim 3:0 Erfolg gegen Lahr? „Auch wenn ich natürlich lieber von Beginn an auf dem Platz stehe. Mir gefällt die starke Konkurrenz im Sturm. Da weiß man, dass man immer Vollgas gehen muss.“
Chef-Coach Michael Hagmann hat es mit seinen Co Trainern Pascal Pecoraro und Raffaele Cella offenbar geschafft, ein Team zu formen, bei dem das Kollektiv im Vordergrund steht, was bedeutet, dass der Erfolg der Mannschaft vor die individuellen eigenen Interessen jedes Einzelnen gestellt wird.
Man darf gespannt sein, wie lange die Mannschaft noch auf dieser Erfolgsquelle zu schwimmen vermag. Platz 5 ist nicht mehr aber auch nicht weniger als eine sehr erfreuliche und überraschende Momentaufnahme. Wie lange sich das junge Team in dieser Tabellenregion halten kann, hängt aber von vielen Faktoren ab. Einer dieser Faktoren wird es sein, wie lange die Mannschaft ohne größere Verletzungssorgen bleiben wird.
Letzten Samstag hat das Pech bereits das erste Mal zugeschlagen. Drei Minuten vor dem Abpfiff des letzten Spiels zog sich Simon Hilpert bei einem Abwehrversuch, ohne Einwirkung des Gegners, eine schwere Knieverletzung zu, die, vorbehaltlich einer noch ausstehenden genaueren Diagnose, befürchten lässt, dass er für einige Wochen nicht zur Verfügung stehen wird. Immerhin aber soll das Kreuzband laut einer ersten ärztlichen Beurteilung nicht betroffen sein. Auch wenn der Kader Alternativen bietet, wäre der Ausfall des seit Wochen und Monaten in Topform befindlichen Abwehrspielers eine sehr bittere Pille. Hoffen wir, dass es bei einer Verletzung bleiben wird, die ihm schon bald wieder den Einstieg ins Training erlauben wird.
Hält sich das Verletzungspech in Grenzen und wird das Kollektiv weiter hochgehalten ist dieser Mannschaft sowohl im Pokal als auch in der Liga noch so einiges zuzutrauen.
Ein treuer Besucher unserer Homepage:
„Ich war neulich im Europa-Park Stadion und hab dort das Spiel des SC Freiburg gegen TSG Hoffenheim verfolgt.
Ich muss sagen das Spiel des SV 08 gegen den SC Lahr in dem es rauf und runter ging hat mich mehr begeistert.“
Also auf geht`s in Waldstadion. Was besseres hat der Hochrhein nicht zu bieten!