Fotos: Jürgen Rudigier
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Die Begegnung am Samstagnachmittag, der 250 Zuschauer beiwohnten, erinnerte etwas an das Derby der Vorwoche in Rheinfelden, als die Nullachter in der Anfangsphase arg unter Druck geraten waren. Was sich schon unter der Woche abzeichnete, trat dann auch unmittelbar vor dem Anpfiff ein. Sandro Knab wollte trotz seiner Knöchelverletzung unbedingt spielen, signalisiert aber beim Warm-Up, dass dies keinen Sinn macht. Für ihn rückte Ionatan Baldean in die Startelf.
Ähnlich forsch wie am vergangenen Samstag der FSV Rheinfelden gingen die Gäste auch das gestrige Derby an. Die Spielanteile lagen in den ersten 20 Minuten klar beim spielstarken SV Weil, auch wenn Benedikt Illmann nach rund 10 Minuten die mögliche 1:0 Führung auf dem Fuß hatte, Gästekeeper Keller seine Mannschaft aber im Spiel hielt.
Die größere Gefahr ging jedenfalls weiter vom SV Weil aus, der in der 18. Spielminute mit einem platzierten Schuss ins lange Eck durch Marvin Stöhr verdientermaßen mit 1:0 vorne lag. Erst ab Mitte des ersten Durchgangs kamen die Schwarz-Weißen besser ins Spiel. Fortan war die Begegnung bei leichtem Chancenplus der Gäste weitestgehend ausgeglichen.
Nach 30 Minuten setzte Emanuel Esser mit präzisem Pass in die Spitze Bujar Halili in Szene. Der hatte nun freies Geleit und ließ Torhüter Keller keine Chance. Mit einem 1:1 Unentschieden endete eine total offene erste Hälfte des zweiten Hochrheinderbys.
Nach dem Wechsel waren es die Gäste, die sich die erste Möglichkeit erspielten, erneut in Führung zu gehen. War es bei der ersten Möglichkeit der 1. Halbzeit Sandro Keller, der die Chance zunichtemachte, stellte nun Fatih Er seine Qualitäten in „Ein gegen Eins“ Situationen unter Beweis. Mit toller Reaktion begrub er die Kugel vor dem herannahenden Stürmer unter sich und bewahrte sein Team vor einem erneuten Rückstand.
Die Gastgeber agierten nun aber deutlich gefälliger als im ersten Durchgang. Eine viertel Stunde war gespielt, als es im Strafraum der Gäste lichterloh brannte. Und als Benedikt Illmann im Fünfmeterraum durch ein Foul am Abschluss gehindert wurde, zeigte Schiedsrichter Robin Bentrup ohne zu zögern auf den Punkt. Bujar Halili verwandelte den Elfmeter gewohnt sicher zur erstmaligen Führung der Schwarz-Weißen.
Das junge Gästeteam, das keineswegs wie ein Tabellenvierzehnter auftrat, gab nicht auf und versuchte immer wieder nochmals auszugleichen. Doch die Abwehr der Nullachter ließ nicht mehr sehr viel zu. Dreh- und Angelpunkt im Spiel der Gastgeber war Bujar Halili, unterstützt von den laufstarken Mika Schmidt und Emanuel Esser, der sich nie zu schade für Defensivaufgaben war.
Den vorentscheidenden Treffer erzielt dann gut eine viertel Stunde vor Schluss Benedikt Illmann auf Vorlage von Eduard Nowak. Rund 20 Meter vor dem Tor legte Benedikt Illmann seine ganze Kraft in den Schuss und traf sehenswert und unhaltbar für Keller zum 3:1.
Die sehr fleißigen Emanuel Esser und Mika Schmidt hätten in der Folge ihre Leistung mit je einem verdienten Tor krönen können. Während Emanuel Esser Pech mit seinem Lattenknaller hatte, scheiterte Mika Schmidt nur knapp am „Tor des Monats“, als er mit einem Distanzschuss aus ca. 30 Metern den etwas zu weit vor dem Tor sehenden Keller zu überloppen versuchte, der Ball jedoch sehr knapp am Pfosten vorbeistrich. Ebenfalls knapp scheiterte Moritz Hackenberger bei zwei gefährlichen Kopfballszenen.
Der Schlussakkord des Spiels war dann in der Nachspielzeit dem 8 Minuten zuvor doch noch eingewechselten Sandro Knab vorbehalten, dem Emanuel Esser auf Höhe der Mittellinie einen Ball in den Lauf spielte. Sandro Knab war nicht mehr vom Ball zu trennen. Unaufhaltsam trieb er die Kugel auf Torhüter Sandro Keller zu und netzte zum 4:1 ein. Sein Jubel über sein 7. Saisontor fiel dann aber eher verhalten aus. Seine Konzentration galt sichtlich mehr seinem lädierten Knöchel. Bleibt zu hoffen, dass sich seine Einwechslung acht Minuten vor dem Abpfiff nicht noch als Fehler herausstellen wird.
Die Nullachter siegten verdient, wenn auch um ein Tor zu hoch. Die Schwarz-Weißen stehen nach wie vor auf Platz 1, wie ein Tabellenführer traten sie aber nicht in allen Phasen, insbesondere der ersten Halbzeit, dieses Derbys auf.
Kommende Woche geht’s nach Herbolzheim, danach steht mit dem FC Tiengen das dritte Hochrheinderby an.